Das Konzept
Das Museum Griesheim ist der Ort für die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Traditionen der Stadt. Die Beschäftigung beginnt mit ihren frühesten Anfängen und reicht bis in die Gegenwart als bewusster Ausgangspunkt der Betrachtungen. Die Einrichtung eines Museums in der heutigen Zeit ist sinnvoll und wichtig, da sich Griesheim seit dem Ende des 2. Weltkriegs in einem massiven Umstrukturierungsprozess befindet.
Die Stadt hat sich von einer landwirtschaftlich geprägten Landgemeinde zu einer Wohnstadt gewandelt. Dieser Prozess ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es nur noch sehr wenige Menschen gibt, die sich an das Leben im alten Griesheim erinnern und es noch aktiv mitgestaltet haben.
Ähnlich stellt sich die Lage in St. Stephan dar. Auch dort gibt es immer weniger Menschen, die das Leben in ihrer alten Heimat und die Flucht nach Deutschland noch erlebt haben. Auch die mitgebrachten Erinnerungsstücke haben für die heutige Generationen nicht mehr die Bedeutung wie für die Vorfahren.
Es ist eine Aufgabe des Museums, die Erinnerungen und die Objekte zu bewahren. Die Objekte werden gesammelt, systematisch, nach wissenschaftlichen Kriterien aufgearbeitet und aufbewahrt. Die Ausstellungen fungieren als Fenster zur Öffentlichkeit, durch das die Arbeit im Verborgenen für alle sichtbar gemacht wird.
Außerdem sollte die Zeit genutzt werden, das noch vorhandene und abrufbare Wissen, das Zeugnis von der Vergangenheit ablegt, zu erhalten. Die Kenntnisse und die Erfahrungen lassen sich durch Interviews mit Einzelpersonen oder durch Gesprächskreise zu bestimmten Themen nach den Methoden der oral history (mündliche Geschichte) festhalten und für die Zukunft archivieren. Dabei ist zu beachten, dass ein Museum nicht nur eine Ausstellungsstätte ist, sondern vor allem ein Ort des kollektiven Gedächtnisses und der Erinnerung. Die Erinnerungen können aber nur lebendig erhalten werden, wenn sie im Bewusstsein der Menschen verankert sind oder werden.
Hier können Sie den Film zur Entstehung des Museums Griesheim und dessen Highlights der letzten 25 Jahre herunterladen.
Hier können Sie das Konzept des Heimatmuseum Griesheim e.V. herunterladen
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„TRADITION iST nICHT DAS BEWAHREN DER ASCHE, SONDERN DAS SCHÜREN DER FLAMME“
Dieser schöne Satz beinhaltet unser Selbstverständnis zur Geschichte und zur Kultur und wie wir in unserer Arbeit im Museum damit umgehen wollen. Das Museum Griesheim hat sich zur Aufgaben gemacht, die Geschichte und Tradition der Stadt Griesheim, inklusive St. Stephan, zu bewahren, zu erforschen und für unsere Besucher erlebbar zu machen. Unsere Aufgabe sehen wir in diesem Erleben. Hier soll die Flamme bei jedem Besucher geschürt werden. Der Besucher soll zum nachdenken angeregt werden, er soll sich wohlfühlen und das Museum als Ort aktiver Auseinandersetzung mit der Geschichte erkennen. Die Aktivitäten sollen allerdings in die Zukunft gerichtet sein und nicht nur „die Asche bewahren“.
Latwäije kochen
Beim Latwäije Kochen (Latwäije = Zwetschgen) werden die alten Traditionen überliefert und bleiben auch so der Nachwelt erhalten.
Apfel Most / Apfelwein
Anfang Oktober wird gekeltert, der frische Most kann gleich verköstigt werden, aus dem Most entsteht dann später der Museumsapfelwein. In einer Ausstellung wurde 2017 erstmals auch erläutert, wie aus einem Apfel Most bzw. Apfelwein wird.
Grie Soß / Grüne Soße
Kochen wie früher – 2017 zeigten die Landfrauen, wie „Grie Soß“ hergestellt wird
Die Museumswerkstatt
Die Werkstatt des Museums befindet sich im Keller der Kulturscheune Stoikeneschd (Stoikeneschd = Storchennest) hier werden die Exponate von ehrenamtlichen Helfern, die noch über das nötige Fachwissen verfügen repariert und instand gesetzt.
Darunter fallen alte Geräte wie zum Beispiel Nähmaschinen, Schreibmaschinen, Uhren, diverse Haushaltsgeräte sowie Möbel (Tische, Schränke, Stühle), etc.
Heinrich Humber bei der Reparatur eines Handkarrens
Nicht nur die Kenntnisse wie die alten Karren zusammengebaut wurden sondern auch der Umgang mit dem zum Teil historischen Werkzeugen wird hier gezeigt.
Bei der Reparatur der Rückenlehne von einem Stuhl aus den 50er Jahren greift Ernst Ludwig Müller auf seine langjährige Erfahrung zurück.
Die Werkzeugwand mit ihren zum Teil historischen Werkzeugen.